Exposé: Fünf Tage - Fünf Frauen (1 Seite)

Im Sommer 2008 spielt sich in dem polnischen Dorf Dominikowo an 5 Tagen eine folgenschwere Geschichte zwischen zwei alten Freunden ab.
Robert, 55 Jahre alt, Ukrainer, lebt seit Ende des Krieges in Dominikowo, arbeitet als Dolmetscher und Deutschlehrer am dortigen Gymnasium, ist bekannt durch 3 erfolgreiche Romane und befindet sich gerade in einer schweren Lebenskrise.
Julian, 59 Jahre alt, ein Deutscher, der vor 30 Jahren seinen Geburtsort Dominikowo fast über Nacht verlassen hatte, lebt heute in Berlin und arbeitet als Philosophieprofessor.

Julian, Robert und Danuta waren damals dicke Freunde bis sich Julian in Danuta verliebte und Robert sich von beiden verraten fühlte. Als Julian unerwartet nach Deutschland verschwand, änderte sich die Situation: Robert offenbarte Danuta seine Gefühle und beide wurden schon bald ein Paar. So wurde auch Paulina, Julians Tochter "legalisiert".
Von da an standen zwischen beiden Danutas Vaterschaftslüge und Robert's insgeheimes Wissen um ihre Trauer und Verzweiflung über Julians plötzliches Verschwinden.

Sommer 2008, die Großmutter starb gerade.
Paulina studiert in Berlin Philosophie. Sie ist von den Thesen ihres Professors über die Liebe fasziniert. Robert befindet sich in einer massiven Schreibkrise und wird durch den letzten Satz der sterbenden Alten: "Nichts ist so, wie es scheint" aufgewühlt. Er spürt, dass sich in seinem Leben jetzt etwas ändern muss. Er greift zum Telefon, wählt nach 30 Jahren Julians Nummer und teilt ihm kurz aber eindeutig mit: "Du musst sofort kommen, es geht um Danuta!"
Dieser Anruf löst sofort seine Schreibblockade und er findet plötzlich daran gefallen, ein wenig diabolisch sein eigenes und das Schicksal seiner Nächsten aktiv steuern zu können.
Seit dem schmerzhaften Verlust von Danuta hat Julian keine dauerhafte Beziehung mehr aufbauen können; er lebt sehr einsam in der Großstadt.
Ihn fasziniert die Domina "Eva", deren Erscheinung ihn stark an Danuta erinnert. Bei ihr sammelt er in langen Diskussionen über die unterschiedlichen Gefühlswelten zwischen Mann und Frau jenen Stoff, den er dann in ausgefeilten Theorien in seinen Büchern immer wieder verarbeitet. Als er vom Tod Jadwiga's erfährt, kommt es zu einem Erdrutsch in seinem Leben.
Nach Roberts Anruf packt er ohne zu zögern seine Sachen und fährt das erste Mal nach all den Jahren nach Dominikowo.
Dort veranstalten Danuta und Robert ihr jährliches Mittsommernachtsfest, auf dem Julian seiner Vergangenheit begegnet. Er wird unvermittelt mit den Konsequenzen seines damaligen Lebens konfrontiert. Jeder, dem er begegnet, präsentiert ihm nicht nur die von ihm bisher sorgfältig ausgeblendete Sicht der Dinge, sondern rechnet auch mit ihm ab.

Johanna, 61 Jahre alt, die seine opportunistische Grundhaltung dem Leben gegenüber fasziniert im Liebesspiel einzusetzen wusste und jahrelang eine verborgene Leidenschaft mit ihm teilte.
Danuta, 52 Jahre alt, konnte sich nie auf Roberts Zuneigung einlassen, weil sie von einem unerreichbaren Traum und verklärter Erinnerung an Julian blockiert war.
Auf dem Mittsommernachtsfest wird sie zuerst von "ihrer Melodie", dem Lockruf der Liebe... und anschließend von Julians Erscheinen überrascht. Ihre Gefühle geraten völlig durcheinander.
Paulina, 31 Jahre alt, die Jüngste. Als sie die Wahrheit erfährt, verspottet sie verächtlich den großen "Professor für Liebe", der zwar große Sprüche lehrt, selbst aber unfähig ist, sie auch nur im Ansatz zu leben. Als sie erfährt, dass Julian ihr Vater ist, bleibt ihr als Reaktion nur ein hysterisches Lachen.
Sarah, 46 Jahre alt, lebt in London. Die "Dame von Welt" lernt Julian gleich bei seiner Ankunft in Dominikowo kennen und würde mit ihm gern eine kurze, unverbindliche Affäre erleben.
Eva, 43 Jahre alt, arbeitet als Domina. Julian lernt sie über das Internet kennen und fühlt sich durch die frappierende Ähnlichkeit zu Danuta stark zu ihr hingezogen.

Als Robert auf dem Fest die erste Begegnung zwischen Danuta und Julian beobachtet, wir ihm klar, dass 30 Jahre der Trennung ihrer Liebe offenbar keinen Abbruch getan haben. Robert weiß, dass er nach dieser Erkenntnis hier nichts mehr zu verlieren hat. Je stärker er in Julians Schicksal einzugreifen vermag, desto leichter kann er sein Leben in Dominikowo aufgeben. Sein Beschluss steht fest: er wird Danuta und Dominikowo verlassen, nicht ohne Julian zu zwingen, sich seiner Verantwortung zu stellen.
Konfrontiert mit den von Robert inszenierten Begegnungen und Konsequenzen, umzingelt von den Emotionen und ehrlichen Auseinandersetzungen der fünf Frauen kann Julian die Gefühle, Vorwürfe und Bilder nicht länger ertragen. Er steht am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
Nach einer tätlichen Auseinandersetzung mit Robert im Wald, treibt Julian tot auf dem See.

Die Geschichte wird aus Roberts Perspektive erzählt.